Samstag, 13. Dezember 2008

Knut-Peter Hoffmann begrüßt van Gogh



Knut-Peter Hoffmann. Boote. Hommage à van Gogh. 2008.

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Knut-Peter Hoffmann
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Deutscher Maler der Gegenwart. Leipzig.

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Das hier reingestellte Werk des Leipziger Malers Knut-Peter Hoffmann gehört zur Rubrik seiner eindeutig gelungenen und insofern bedeutenden Bilder. Mit sicherem expressivem Schwung, taucht er in eine bekannte Landschaft Vincent van Gogh's, ohne ihn im Sinne der Nachahmung überstrapazieren zu wollen. Hoffmann bleibt ganz Hoffmann. Im gebundenen Blau mit entsprechend gefühlvollen farbgebundenen Aufhellungen, entsteht eine arteigene Harmonie, die sowohl impressionistischer als auch expressionistischer Natur ist. Zwischen realistischer Umsetzung und einem hingeworfenen Hauch eines Objekts, darf man sich der kraftvollen und zugleich empfindungsbetonten Malerei aussetzen. Das reflexionsartig inszenierte Gelb, von warmen Rottönen begleitet, gibt den Rhythmus vor, um mit leichten Flügelschlägen sich zu erheben. Das Bild ist für mich eine Genugtuung für die Sinne, eine meisterhaft erschaffene fantastische Wirklichkeit.

Wäre ich Inhaber eines goldenen Kontos, würde ich dem Maler mit einem guten Lohn die Ehre erweisen wollen. Solche Kunst muss für Betuchte etwas gelten - solche Kunst sollte fördernd belohnt werden und bei solcher Kunst sollte der Dauerschlaf gewisser Kritiker der Vergangenheit angehören.

Gruß Dieter Raedel.

Mittwoch, 10. Dezember 2008

Vincent van Gogh Brief an Theo Nr.10 Teil 2

Vincent van Gogh | Dieter Raedel. Briefe an den Bruder Theo. Zweiter Teil des Briefes Nr. 10 vom 20. Juli 1873 aus London. Science of Art.

Ich musste den Artikel teilen, da das Bearbeiten unheimlich viel Zeit frisst.

Es handelt sich hier um Auszüge, die mit Malerei zu tun haben !

Some good French painters live here, including Tissot, of whose work there are several photographs in our Galerie Photographique; and Otto Weber and Heilbuth. The latter is at present painting exquisitely beautiful pictures in the manner of Linder.

Ein paar gute französische Maler wohnen hier, u.a. Tissot, nach dem verschiedene Fotografien in unserer Galerie photographique sind; Otto Weber und Heilbuth. Der letztere macht gegenwärtig juwelenhaft schöne Bilder, so in der Art von Linder.

Sometime you must write me if there are any photographs of Wauters’s work other than “Hugo Van der Goes” and “Mary of Burgundy,” and if you know about any photographs of pictures by Lagye and De Braekeleer. I don’t mean the elder Braekeleer, but, I think, a son of his who had three beautiful pictures called “Antwerp,” “The School” and “The Atlas” at the last exhibition in Brussels.

Du musst mir bei Gelegenheit mal schreiben, ob es Fotografien nach Wauters gibt, außer “Hugo van der Goes” und “Maria von Burgund”, und ob du auch Fotografien nach Bildern von Lagye und De Braekeleer kennst. Es ist nicht der alte Breakeleer, den ich meine, sondern ein Sohn von ihm, glaube ich, der auf der letzten Ausstellung in Brüssel drei wunderschöne Bilder gehabt hat: “Anvers”, “L’École” und “L’Atlas”.

Thanks for what you wrote me about pictures. If you happen to see anything by Lagye, De Braekeleer, Wauters, Maris, Tissot, George Saal, Jundt, Zeim, or Mauve, you must not forget to tell me; those are the painters I am very fond of, and whose work you will probably see something of.

Vielen Dank für das, was du mir über die Bilder geschrieben hast. Solltest du auch mal etwas von Laguy, De Breakeleer, Wauters, Maris, Tissot, George Saal, Jundt, Zeim oder Mauve sehn, so musst du mir das unbedingt schreiben. Das sind Maler, die ich sehr schätze und von denen du wahrscheinlich mal irgendetwas sehen wirst.

Enclosed is a copy of the poem about the painter who “entered `The Swan,’ the inn where he was lodging,” which I am sure you remember. It is typical Brabant, and I am fond of it. L. copied it for me the last evening I was home.

Anbei eine Abschrift des Gedichts von jenem bewussten Maler, “der eintrat im Schwan, der Herberge, wo er wohnte”. Du erinnerst dich wohl daran. Das ist typisch Brabant und ich liebe es sehr. Lies hat es am letzten Abend, den ich zu Hause war, für mich abgeschrieben.

When we send back the pictures we have from you, I will send you a picture of that mill by Weissenbruch; perhaps you remember him, his nickname is Merry Weiss.

Wenn die Bilder zurückgehen, die wir von euch haben, schicke ich dir ein Bild dieser Mühle von Weissenbruch mit. Du besinnst dich vielleicht auf ihn, sein Spitzname ist “der lustige Weiss”, prachtvoll sage ich nur.

Quelle: Vincent van Gogh, Briefe an den Bruder Theo.
Sämtliche Briefe, Henschelverlag.

Die Englisch-Deutsch-Suppe stammt von mir. :o)



Gruß Prenzlmaler.

Vincent van Gogh Brief an Theo Nr. 10 Erster Teil


Dieter Raedel | Vincent van Gogh. London 1873. Briefe an Theo. Know-how. Science of Art. Brief 10 vom 20. Juli 1873.

Vincent van Gogh. Zimmermannswerkstatt. Den Haag. 1882

Inzwischen ist Vincent in London eingetroffen und verarbeitet seine Eindrücke, wobei mich vordergründig Stellen interessieren, die mit Malerei etwas zu tun haben.

Auszug, 1. Teil des Briefes :

At first English art did not appeal to me; one must get used to it. But there are clever painters here, among others, Millais, who has painted: "The Huguenot," "Ophelia," etc., of which I think you know the engravings; his things are beautiful. Then there is Boughton, whose "Puritans Going to Church" is in our Galerie Photographique; I have seen wonderful things by him. Among the old painters, Constable was a landscape painter who lived about thirty years ago; he is splendid - his work reminds me of Diaz and Daubigny. Then there are Reynolds and Gainsborough, whose forte was very beautiful ladies' portraits, and Turner, whose engravings you must have seen.

Die englische Kunst hat mich anfangs nicht sehr gefesselt, man muss sich daran gewöhnen. Es gibt aber tüchtige Maler hier, so Millais, der den "Hugenotten", "Ophelia usw. gemacht hat. Du kennst gewiss Stiche danach; das ist sehr schön. Dann Boughton, von dem du die "Puritans allant à l'église" in unserer Galerie photographique kennst, von dem habe ich sehr schöne Sachen gesehen. Ferner unter den alten Malern Constable, das ist ein Landschafter, der vor etwa dreißig Jahren gelebt hat; das ist wundervoll, er hat etwas von Diaz und Daubigny; und Reynolds und Gainsbourough, die vor allem sehr schöne Frauenbildnisse gemalt haben, und dann Turner, nach dem du wohl schon Stiche gesehen hast.

Ende 1. Teil des Briefes

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Quelle: Vincent van Gogh, Briefe an den Bruder Theo.
Sämtliche Briefe, Henschelverlag.

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John Everett Millais 6.6.1829 Southhampton - 13.8.1896 London

Georges Henry Boughton 1834 - 1906

Constable 11.6.1776 East Bergholt - 31.3.1837 London

Diaz de la Pena 20.8.1807 Bordeaux - 18.11.1876 Menton

Charles Francois Daubigny 15.2.1817 Paris - 19.2.1878 Paris

Joshua Reynolds 16.7.1723 Plympton - 23.2.1792 London

Thomas Gainsborough 14.5.1727 Sudbury - 2.8.1788 London

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Angehängtes Bild public domain.



Gruß Prenzlmaler


Vincent van Gogh Torso hell


Dieter Raedel | Vincent van Gogh. 1853 - 1890. Torso. Weiblich. Rueckenakt hell. Science of Art

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Vincent van Gogh

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1853 Groot Zundert - 1890 Auvers-sur-Oise

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Bedeutender niederländischer Maler

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Aktstudien Vincents an einem Gipstorso.

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Aktmalerei.

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Vincent van Gogh. Gipstorso. Weiblich. Frühjahr 1886. Vincent van Gogh Stiftung. Amsterdam.

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Bild 70 Jahre nach d. Tod d. Künstlers public domain.

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Gruß Prenzlmaler



Briefe an Theo 4, 5 und 6 Auszüge

Dieter Raedel | Vincent van Gogh

Ausgewählte Textpassagen, die mit Malerei zu tun haben.

Brief 4 - Den Haag. 28. Januar 1873

Wie gern würde ich dieses Bild von Cluysenaer, ich habe nur ein paar Bilder von ihm gesehen, und die finde ich sehr schön. Schreib noch einmal, ob das andere Bild von "Alfred" Stevens ist, oder wie der Vorname lautet. Die Fotografie nach Rotta kenne ich, das Original habe ich auf der Ausstellung in Brüssel gesehn. Lass mich ja immer wissen, was du so zu sehen bekommst, das freut mich immer. Das Album, dessen Titel du mir angibst, ist nicht das, welches ich meine, das sind nur Lithografien nach Corot.

Quelle:

Vincent van Gogh an den Bruder Theo. Briefe. Nr. 5


Am 17. März 1873 teilt Vincent im Brief 5 aus Den Haag seinem Bruder Theo mit, dass er bald nach London gehen werde. Er spricht des Weiteren über eine Ausstellung in Wien.

Sonntag vor vierzehn Tagen war ich in Amsterdam und habe mir die Ausstellung der Bilder angesehen, die von hier nach Wien gehen. Das war sehr interessant, und ich bin gespannt, wie die Holländer in Wien abschneiden werden. Ich bin sehr neugierig auf die englischen Maler, wie
kriegen so wenig davon zu sehen, da fast alles in England bleibt.

Quelle: Vincent van Gogh, Briefe an Theo. Brief 5


Brief 6, Den Haag, 24. März 187

Vincent schreibt nur einen kurzen Brief, da er 7 Tage zuvor einen längeren an Theo schickte.

Auszug:

Würdest du mal nachsehen, ob in Brüssel noch ein Bild von Schotel ist ? Es ist am 6. Mai 1870 von hier in Kommission geschickt worden, aber vielleicht hat Onkel es schon nach Paris zurückgesandt.

Ist das aber nicht der Fall, so sorge dafür, dass es umgehend hierher geschickt wird; wir haben die beste Aussicht, es zu verkaufen, aber es eilt sehr.

Vincent.

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Johann Christian Schotel - holländischer Maler

11. 11. 1787 Dordrecht - 22. 12. 1838 ebenda


Gruß Prenzlmaler.

Montag, 8. Dezember 2008

Vincent van Gogh zwischen 1869 und 1874














Dieter Raedel | Vincent van Gogh. 1853 - 1890. Seine Bilder und seine Briefliteratur. Know-how. Science of Art.

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Vincent van Gogh

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Zum Bild : Vincent als Dreizehnjähriger.

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Vincents Leben zwischen 1869 und 1874 :

Am 1. August 1869 wird Vincent Lehrling in Den Haag in der Filiale der Pariser Kunsthandlung Goupil & Cie, die sein Onkel Vincent gründete. Unter Leitung von H. G. Tersteeg wirkt Vincent beim Verkauf von Gemälden, Fotografien, Stichen etc. mit.

Der Vater zieht Ende Januar 1871 mit seiner Familie nach Helvoirt, wo er als Pastor tätig ist.
1872 verbringt Vincent die Ferien bei seinen Eltern in Helvoirt, wo er auch oft mit seinem Bruder Theo zusammen trifft. Im August besucht Vincent Theo in Den Haag, der ebenfalls in das Kunstgeschäft eingestiegen ist.

Im Januar 1873 wird Vincent auf Veranlassung seines Onkels Vincent in die Brüsseler Filiale der Firma Goupil & Cie aufgenommen, um als Lehrling weiterhin den Kunsthandel zu erlernen.

Mai 1873 : Vincent wird in die Londoner Filiale von Goupil & Cie versetzt. Vorher besucht er noch seine Eltern in Helvoirt und hält sich anschließend in Paris auf, wo er die Kunstausstellungen und Museen besucht. Oft ist er im Louvre zu finden.

Juni 1873 nimmt Vincent seine Tätigkeit bei Goupil & Cie in London auf und bleibt dort bis Oktober 1874. Er wohnt in der Pension einer gewissen Ursula Loyer, in deren Tochter Eugenie sich Vincent verliebt. Eugenie ist jedoch heimlich bereits verlobt und Vincent erfährt von dem Mädchen Ablehnung. So fällt Vincent in eine arge Krise.

November 1873. Der Bruder Theo wird in die Filiale von Goupil & Cie in Den Haag aufgenommen.

Sommer 1874 verbringt Vincent einige Zeit bei den Eltern und erzählt ihnen seinen großen Liebesschmerz, den er jedoch gegenüber Theo nicht bekannt gab.

Mitte Juli 1874 kehrt Vincent mit seiner Schwester Anna nach London zurück, wo er eine andere Wohnung nimmt. Für das Kunstgeschäft bringt er wenig Interesse auf, lebt zurückgezogen und befasst sich vornehmlich mir religiösen Themen.

Oktober bis Dezember 1874. Damit sich Vincent psychisch erholen kann, versetzt ihn der Onkel an das Pariser Stammhaus. Da keine Besserung eintritt, geht er zurück nach London.

Quelle: Ingo F. Walther: van Gogh

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Angehängtes Foto lt. Wikipedia public domain.

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Gruß Prenzlmaler.


Vincent van Gogh Akt

Vincent van Gogh | Dieter Raedel. Aktstudien. Aktmalerei. Sorrow. Sciece of Art.
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Vincent van Gogh
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1853 Groot Zundert - 1890 Auvers-sur-Oise
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Bild 70 Jahre nach d. Tod d. Künstlers public domain.
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Sorrow.